Dienstag, 25. September 2012

Der erste Satz, Eintrag in diesem Block. Ein nächtliches Tippen, schleichend wie der Zeiger einer von Zeit zerfressenen Uhr. Am Rande des Ghettos sitzend, taumelnd zwischen Schlaflosigkeit und dem Fallen in eine endlose Nacht, die bereit zum kommatösen Akt auf diese Seele wartet.

Auf diese Seele, die Buchstaben ausspeit. Diese Seele, die sich noch einmal aufgemacht hat, aufgemacht um aus  dem Grab endloser, gleichmäßiger Tage zu krabbeln.

Um mich herum: Blöcke aus vom Regen zerfaserten Steinen, Häuser, matte Scheiben hinter denen sich Leben von der einen Glanzlosigkeit zur nächsten hangeln.

Hier hat die Hoffnungslosigkeit sich mit dem kleinsten Glück betrogen. Es heißt Betäubung.

Dennoch ist hier alles friedlich. Jetzt, wenn die Nacht ihr Schwarz über das Leben zieht wie eine Latex-haut. Und hier, vor allen Dingen. Jetzt, wenn die Buchstaben sich wie brave Soldaten
auf dem Monitor in Glied und Reihe fügen, wie widerstandslose Puppen der Gdanken, die mir
durch den Kopf hüpfen und selbst Kopflos scheinen.

Nein, ich habe keine Ahnung davon, was ich schreibe. Ich weiß nicht wer schreibt, oder was.
Und was bedeutet das Wort Ich? Was bedeutet überhaupt ETWAS?

Und wer war es, der die Lüge hervorgebracht hat, etwas müsse etwas bedeuten?
Welches Monster erfand die DEFINITION???

Der erste Gedanke eingemeißelt in die Welt der Blocks. Und Freude darüber, dass dieser Gedanke jeglichen Sinn entbehrte. Die Illusion des Sinns ist das Gitter um die Freiheit geflochten.
Niemand braucht so etwas. Unnützer Ballast.

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