Mittwoch, 18. September 2013

Manches mal, du Unbekannte




Manches mal, du Unbekannte, die du hinter den Sternen wohnst,
dort, wohin kein Menschenauge staunend blickt,
wo eine Welt sich flechtet aus Gedult und Beben,
das sanft dort aus den Herzen strömt,
suche ich an verwischten Grenzen
wie ein Tier nach deinen Spuren,
ja wie ein Tier, das nichts weiß,
das nur schaut,
nicht ahnt - warum.

Und kein Bild und auch kein Wort
findet sich in mir,
und doch ist da ein Herz in fernster Ferne,
da hinten, wo schon blass die Sterne glimmen,
noch Punkt und doch schon fast Nichts,
das ruft und zieht zart an meiner Seele,
wie sonst nichts rufen kann und ziehen.

Du bist aus Sternenglanz und Licht,
aus Schatten, die zart tanzen
über Wasser, wenn Monde
ihre Silberscheiben funkeln lassen
durch die Nächte, über Träume,

In tiefster Nacht, in tiefster Schwärze
suchte meine Hand wie hoffend
nach dir und deinem Sternenhaar.
Da war mir so als wüsste ich den Klang
des Namens, du ferne Seele,
den du trägst.
Als sich meine Lippen öffneten,
kam daraus ein Hauch hervor,
der so klang wie Nichts
und Alles, wie Verlust
und wie Gewinn .
Es klang wie Angst
gefüllt mit Mut,
es klang wie Abschied
und Willkommen,
wie Leben,
ja und auch wie Tod.

Manches mal, du Unbekannte, die du hinter den Sternen wohnst,
ahne ich all deine Himmel, deine schöne ferne Welt,
die sich webt aus so viel Staunen,
aus vieler Herzen zartem Klang.
Du stehst dann unter fernen Monden an einem großen fernen Meer,
summst vor dich hin, so traumverloren und spichst auch Worte
ohne Sinn.

Und Namenlos stehe ich hier unten  auf der Erde,
fern vom leichten Tanz der Sterne, weiß dich
ferner als jede Ferne
und näher als dieses Rauschen
hier drinnen
in meinen Adern.








Wie will der Mensch die Erleuchtung finden?



Das sogenannte  Spirituelle bekommt immer genau dann eine Dringlichkeit,  wenn  die Vermutung auftritt,  es sei abwesend, oder man selbst könne es nicht richtig empfinden.  

Zwei Gruppen von Menschen kennen diese Dringlichkeit nicht. 
 Die erste Gruppe  ist die, die alles Spirituelle für Unsinn hält. Sie sucht ihr Glück in der sozial-materiellen Welt,  indem sie Status und Besitz zu vermehren sucht oder ihr Leben vorrangig gewissen weltanschaulichen und moralischen Standards unterwirft.

Die zweite Gruppe  dagegen spürt keine Abwesenheit des Spirituellen, da es ist ihr so gegenwärtig ist, dass eigentlich keiner Erwähnung bedarf. So braucht man ja nicht ständig zu erwähnen, dass Wasser naß ist, da es einfach das Wesen des Wassers ist, nass zu sein.

Diese zweite Gruppe hat nichts zu geben, da sie nichts besitzt, was andere nicht hätten. Was man sich von denen erhofft,  kann nicht erfüllt werden. Hoffnung muss hier enttäuscht werden. Hoffnung weist in die Zukunft. Wahrheit liegt nicht in der Zukunft, sondern ist allgegenwärtig. Wenn du aber alle Hoffnungen verlierst, dann bist du dort richtig.

Darum sollte man, wenn man Worte und Theorien liebt und an Meinungen glaubt, auf jedem Fall die dritte Gruppe fragen, wenn man etwas über Spiritualität wissen  möchte. Dort erhält man umfangreich Auskunft und bekommt alles genau erklärt. Was die dort alles wissen, da kann man sich nur wundern!

Die dritte Gruppe befindet sich auf einer manischen Suche, glaubt ständig etwas zu wissen, aber eben nie genug.

Solange Emotionen und Verstand  in einer gewissen Weise gefüttert werden wollen, werden sie Nahrung bekommen.

Aber, es gibt nichts zu wissen. Das Wissen kann nicht erlösen. Es ist vollkommen unbedeutend.
Die Grundlage der Wahrheit ist das absolute Nicht-Wissen, es ist die Unschuld, die nichts von sich selbst weiß. Was weiß die Unschuld von Erlösung? Wer sollte erlöst werden?
Da ist niemand, der der Erlösung bedarf.

Darum meide man die großen Worte und die starken Gesten. Sie sind hohl wie ein morscher Baum, der vom Weitem stark wirkt, aus der Nähe aber seine Schwäche verrät.

Das Leben selbst ist das Wissen, das nichts weiß, das Tun, das niemand tut. Es ist der Flügelschlag eines Schmetterlings und es der Regentropfen, der dir auf die Nase fällt. Und das bist du, da ist kein Unterschied. Wo ist da die Grenze (außer im Verstand) ?

Kampf findet zuerst in den Gedanken statt. Die Gedanken trennen. Natürlich nur scheinbar. Was im Himmel gebunden, ist auf der Erde nicht zu lösen.

Wie findet die Sonne das Licht, das Wasser das Flüssige, der Stein das Harte?
Wie will der Mensch die Erleuchtung finden?

Samstag, 14. September 2013

Glaubst du noch an Wahrheit, hinter alle den schönen Lügen?






Unter diesen Schichten von Irgendwas,
diesem Klang des nie gesagten Worts,
scheint es,  lauert etwas, um  hervor zu springen
aus dem Versteck der Zeit, etwas, das so ist wie eine
ganz besondere Ewigkeit, die nie da war
und die sich nicht halten kann in der Welt,
die vergeht und stirbt in einem schnellen Tanz,
die sich dabei vergisst und ihre Vergänglichkeit,
bis sie kurz inne hält,
kalt wird und
niederfallt.

Glaubst du noch an Wahrheit,
hinter alle den schönen Lügen?
an einen Augenblick,
der kein  Augenblick ist,
sondern gefüllt mit dem,
was nie vergeht,
so wie ein Lächeln,
das im Raume süßlich schwebt
und leuchtet, wie nur Leben leuchten kann,
und dann sagt:
Ich bleibe.; denn ich bin die Liebe,
die nicht fragt, nicht scheidet in Schwarz und Weiß,
nicht die Herzen wiegt nach ihren Taten,
nicht Tränen zählt und nicht die Stunden,
die nichts verlangt und niemals richtet,
die nichts weiß von Böse und Gut,
die dich hält, wenn dich nichts mehr hält,
die dich begehrt, wenn du selbst nichts mehr begehrst,
die ihr Lied für dich in aller Stille singt,
die dir immer im eigenem Herzen schwingt.

In der Trauer fallen Tränen,
ich fange sie mit meinen Händen zärtlich auf,
ich wache schweigend über deine Träume.
Deine Zweifel sind mir  eine Wunde,
deine Hoffnung klingt mir wie Gesang,
dein Lachen macht mich tanzend froh im Kreise,
dein Sterben wird mir wie mein eigenes sein.

Unter diesen Schichten von Irgendwas,
diesem Klang des nie gesagten Worts,
ruht die ganz besondere Ewigkeit.
Und niemand kann sie greifen,
sie ist nicht das Kind der Welt.
Glaubst du noch an die Wahrheit,
du müd gehofftes Tier,
du Kind mit den wartenden Augen,
deren Funkeln nie vergeht?

Und in Trauer fallen Tränen,
dein Herz erzählt  mir deinen schönsten Traum.
Ich habe mein Ohr zu dir geneigt,
denn ich wache über deine Nacht,
bis du nicht mehr frieren musst
im kargen Zimmer deines Hoffens,
du vergängliches Wesen,
du süßes Kind der Ewigkeit,
das in  seinen Träumen viel zu oft zerbricht,
doch immer an das Licht glaubt,
das so golden ist und  warm,
ein endloser Morgen,
ein Versprechen für den Tag,
der nie vergeht,
der immer IST.

Am Ende aller Wege findest du die Tür,
die Tür mein Herz,
den Weg zu mir,
obwohl ich immer bei dir war.





Montag, 9. September 2013

Das unruhige Herz will ja immer wohin






Das unruhige Herz will ja immer wohin,
und schon jault Musik auf,
die durch die Gassen dringt,
und Menschen hüllen sich noch ganz  schnell ein
in Schreien und Worten,
bevor die bissige Kälte sie greift.

Die Stunden marschieren ganz arglos dahin,
und der Mond, der springt doof
ganz schnell durch die Nacht.
Meine Augen sind offen
und die Stille, die  webt
ein Tuch,  das uns wärmt,
bevor das Herz nicht mehr schlägt.

Ein Buddha, der schweigt und ein Baby, das quäkt,
-  ein ewiges Leuchten tanzt jetzt wie  betrunken
auf dem Parkett der zitternden Stunden.
Du Schöne, du schläfst traumlos im Sarg deiner Tage,
die gebaut sind aus gebrechlicher Zeit.
Dein Atem, der pustet ganz ohne dich
ein Flüstern hinein in meinen endlosen Traum.

Und droben, wo der Himmel am höchsten sich zeigt,
webt eine ewige Spinne das Laken  jenseits der Zeit,
das die Hoffenden wärmt.
Ja do oben ist das Schweigen der Mund, der so süß spricht,
und jeder Stern nennt sich –  ein Augenblick  –.

Und dieser Himmel nennt sich auch  - unser Herz  -
und bewacht deinen Schlaf.
Meine Augen sind offen  …