Sonntag, 6. Januar 2013

Das Vergängliche erfreut sich am Vergänglichen

Aus diesen Tagen von Dunst, die über uns liegen wie etwas Schweres, wie Gedanken oder Zeit will ich diese Brieftauben steigen lassen, damit sie berichten können von etwas, das hinter diesem Dunst liegt. Werden die Tage lang und trübe, kommt das Licht schnell aus der Mode. So verkauft man sich rasch an die Händler des scheinbaren Glücks.

 

Aber nicht der ist sehend, dem die Zeit Hoffnung gegeben hat, sondern derjenige, dem sie das Wissen um Vergänglichkeit gab. Wer das Vergängliche begriffen hat, weiß, dass es nicht die Wahrheit sein kann. Sicherlich ist es Erscheinung dieser Wahrheit, aber nicht diese an sich. Weil diese nicht vergeht. Das Vergängliche erfreut sich am Vergänglichen. Das ist nicht falsch. Aber man kann sich daran nicht festhalten.

 

Und so richtig erfreulich scheint das Vergängliche erst, wenn es als Illusion erkannt ist. Dann ist es nämlich ganz Spiel, ganz unschuldig, weil wir dann damit nichts mehr machen wollen. Viele. die es nur gut mit uns meinten, haben uns verwirrt, da sie uns erklärten, was richtig und falsch ist. Aber es ist nur DAS.

 

Indem wir glaubten, zu wissen, was richtig ist, haben wir immer mehr Falsches entdeckt. Wir aber können nie richtig genug sein, und wenn wir mal richtig sind, müssen wir uns sehr anstrengen, es auch zu bleiben.

 

Und das Netz aus Gedanken und Zeit, das so schwer wiegt, bekommt sein Gewicht hauptsächlich dadurch, dass es uns glauben macht, dass so viel falsch sei, war, sein könnte, sein wird. Aber dieser Augenblick ist nicht falsch, er ist so, wie er ist und er ist vollkommen rein. Er ist Gnade. Ob er uns passt oder nicht, ist irrelevant. Das entsteht aus dem Gedankenspiel. Kosmische Liebe ist erbarmungslos. Konsequent. Sie ist so bedingungslos,dass sie sich unbedingt ausdrücken will in der Form.

 

Diese Form ist nicht getrennt von der Einheit, die Verwirrung nicht von der Klarheit, die Sehnsucht nicht von der Erfüllung. Es ist nur der Nebel der trüben Tage, der scheinbar das Herz schwer macht, dennoch ist diese Schwere ein Ruf der Wahrheit. Es ist keine Wahrheit, die man erringen oder finden kann. Es ist keine Wahrheit, die jemand geben oder bekommen kann.

 

Es ist die Wahrheit, die schon ist, diese, die das eigene Herz schon immer gesungen hat in hellster Sonne, in finsterste Nacht. Aber das Licht kommt schnell aus der Mode, wenn die Tage trübe sind, darum jammern die Menschen und suchen die Sonne. Der Nebel besteht nur aus ihren Gedanken.

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