Mittwoch, 21. August 2013

Das Lied der Nacht

Eine gruslige Mär 


 Das Lied der Nacht

Ein Rabe zappelnd in der Nacht,
eine Dunkelheit, die sich durch Dunkelheit bewegt,
wenn alles sich in Stille hüllt,
sich wie bewegungslos sanft regt.

Und selbst die Nacht scheint schon wie Licht,
wenn taube Herzen müde bleiben,
wenn sie mühsam schweres Blut
durch sonnen-leere Tage treiben.

Und Wachen ist dem Schlaf schon gleich,
wenn man willenlos dem hingegeben,
was tot schon ist, schon seit Jahren
und nicht fähig mehr zu leben.

Was sich bewegt und doch erstarrt ist,
was redet aber nichts mehr sagt,
ein Schatten, der sich selbst belügt
ein Tod, der an dem Leben nagt.

Welch tiefer Schlaf von schweren Träumen,
umhüllt uns so wie Samt ganz schwer
und zieht uns abwärts in die Erde!
Und warum frieren wir so sehr!

Wir spielen Leben, wir toten Seelen,
der Rabe lacht uns dafür aus,
Blumen sterben über Gräbern,
in Finsternis sind wir Zuhaus.

Als wir anfigen zu sterben,
hat es niemand gesehen,
später wars dann zu spät,
nur der Rabe hörte uns noch Flehen.

Eine Dunkelheit ist unser Herz,
ein Schrei, der stumm bleibt eine Ewigkeit, 
wir sind das Warten auf das Nichts,
versklavt vom bösen Gott der Zeit.

Und der Rabe lässt sich
immer gerne wieder
auf unserem Grabstein
mit den verlöschten Namen nieder.

Blätter fallen,
kalter Wind
und kalte Worte,
sind nicht so kalt, wie wir es sind.

Aber denkt nicht schlecht von uns,
wenn ihr finster bei unseren Gräbern weilt,
wir Geister waren einst wie ihr,
sind nur der Zeit zu rasch enteilt. 


(als Nächstes kommt dann - das Lied des Tages )




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen