Sonntag, 30. September 2012

Endlich muss Ruhe klingen. Es ist Sonntag. Das Tuch der Nacht hat uns mit Stille bedeckt.
Morgen, wenn die Sonne uns die Stunden gibt, sollten wir nicht vergessen, dass alles das WUNDER ist.

Nichts tut weh, nur das Vergessen.

DER REGEN DER ZEIT

 

fällt, wobei jeder einzelne Tropfen glitzernd taumelt: Eine fallsüchtige Primadonna. Ein verflüssigtes Funkeln, säuselnde Perlenschnüre, aufgespannt zwischen Himmel und Erde, diesem schweren Leib der matten Göttin.

Meine verzweifelte Wachheit stemmt sich noch einmal gegen den Lauf der Welt und gegen diese Müdigkeit , die gleichsam, als wenig gebetener Gast, in dieser Wachheit zu wohnen scheint.

Aber es gibt keinen Halt in der Haltlosigkeit. Kein Stopp, ich falle weiter, hindurch durch das
fadenscheinige Netz der Welt.

Ich wollte schon, du wärest da, mein Engel. Aber du bist nicht da. 
Ich bin da, Auge in Auge mit der göttlichen Erbarmungslosigkeit.

Du hast dich scheu verkrochen in das Spinnen-web deiner Verwundbarkeit. Und ich gönne dir deinen zarten Schlaf, geliebter Körper. Deine Flügel zittern unter dem Regen.

Ich schlafe, ich wache, falle. Die Landkarten haben sich verabschiedet. Der Kompass dreht seine Pirouetten. Die Unbestimmtheit ist mein Ziel. 

Sollte ich je wieder auftauchen aus dem Strudel  .. wollte ich doch einmal nur scheu deine Flügel küssen.

Freitag, 28. September 2012

 Romantische Worte

Nein, ich habe dich wirklich nie Gekannt. Und sitze da irgendwo, hinter dem Paravant  aus Ferne und aus Nacht. Und dein Herz taktet woanders, das Lied in einer fremden Sprache,
das so schön klingt, nach Tränen ruft und diesen wehmutsvollen Stunden.

Ich habe dich wirklich nie gekannt. Obwohl, ich glaube, du warst mir nah. Und hast mir immer nur gefehlt,
du warst alles das, was zählt.
Du wusstest nie, dass es mich gibt
und dass man blindem Herzens liebt.
Es stimmt ich hab dich nie gesehn,
und ist die Zeit so verrannt,
bist du doch immer für mich schön,
ist mein Herz tausend mal verbrannt!

Nein, ich habe dich wirklich nie gekannt,
dich, in deinem fernen Land.
Du kannst ja tun als gäbs mich nicht,
doch kannst du sehen sehen ohne Licht?


Ich sitze hier irgendwo, hinter diesem Paravant, gemacht aus Stille, aus Abwesenheit, aus dem Ticken der Uhr, die mir die Zeit webt, wie ein greises Weib, ganz gedankenlos.
Eine einsame Fliege hockt an der vergilbten Decke und verharrt. Sie wird nicht bemerken, wenn ihr kleines Sterben kommt.

Ach ich habe deine Stimme nie gehört, ich höre nur die Stille und ihr trauriges Lied lässt mein Herz müde flattern mit regen-schweren Flügeln.

Wir lebten ohne wirklich zu verstehen. Deswegen haben wir uns nie getroffen.  Wir waren zwei von den blinden Milliarden. Wir haben nie verstanden, worum es ging in diesem Spiel.
Aber ich weiß, ich werde dich lieben bis zu meinem letzten trägen Atemzug.
Wir werden nicht bemerken, wenn unser kleines Sterben kommt.









Donnerstag, 27. September 2012

Die Schwere ist der Betrug, sie verleiht uns die Illusion der Materie, des festen Eingebundenseins in das Reich der Schwerkraft., der scheinbaren Gesetzmäßigkeit von Ursache und Wirkung.
Menschliche Billardkugel abhängig von menschlichen Billardkugeln.

Jede Freiheit innerhalb der Begrenzung des Spieltisches, ist keine. Dass man selbst wieder andere Kugeln bewegt ist nicht Folge unserer WILLENSKRAFT, sondern Schicksal einer Kugel.

Auf dieser Ebene ist Freiheit nicht denkbar, sondern nur gute und schlechte Bewegungen, welche aber den Gesetzen der Bewegung folgen müssen.

Die Kugel hat keine Möglichkeit den Stoß zu bestimmen, der sie in Bewegung setzte. Darüber mag sie Philosophieren wie sie will. Denn selbst dieses ist nur Folge und kann nie Ursache dessen sein,
was ihr Radius ausmacht.

Darum ist alle Meinung über die Verhältnisse und Dingen nur wieder von ihnen (den Dingen selbst) bestimmt.

Darum kann Freiheit nur sein, was vor der ersten Bewegung liegt. Als sozusagen die Ursache noch in sich selbst ruhte. Was nicht bedeutet, dass dieser Punkt in der Vergangenheit zu finden sei.

Zeit ist nämlich perfider Teil der Bewegung der Kugeln. Die somit nämlich in einem Zeit-Raum
existieren, der durch Gedanken seine Formen erhält.

Darum, wenn wir uns gestoßen glauben, können wir nach DAVOR gehen (das ist nur ein Bild, denn eigentlich geht niemand nirgendwo hin). Dieses DAVOR ist immer HIER. Zeitlos. Insofern ging niemand nach DAVOR.  Das DAVOR ist allgegenwärtig.

Nur die Fixierung auf die Kugel fällt weg und der Tisch, ihr Leben, ist nicht mehr ausschließlich unsere Welt.


Mittwoch, 26. September 2012


 Und welches Spiel spielen wir jetzt?


Man muss den Winkel der Steigung durch den der Trägheit dividieren. Das ist unsere Bewegung im Raum. Eine Abweichung und das System verschleißt.

Viel zu leicht gesagt, hocken wir doch im Herzen der Betriebsamkeit, die antreibt und gleichermaßen erschöpft. Unsere Brave New World. Wir folgen unserer Orientierungslosigkeit.

Unsere Berater teilen gerne die ihrige mit uns. Jeder weiß, wie man aus dem Sumpf heraus findet; jeder versinkt selbst und hat noch einen Ratschlag auf den Lippen, bevor ihm die letzten Luftblasen aus dem Munde sprudeln.

Angesichts des Lebens schaltet das Gehirn schnell auf Betrug und suggeriert eine Hoffnung fatalen Ausmaßes.

Aber es ist nutzlos.
 Wir sind definitiv ohne Orientierung, ansonsten wären wir keine modernen Menschen. Aber keine Panik, diese Desorientierung ist vollkommen normal.

Wer vorgibt sich noch aus zu kennen ist vollkommen verwirrt.

Inmitten dieses Durcheinanders halluzinierter Ordnung bleibt als einzig hoffnungsvolle Insel das Spielen.

Alles andere ist Zeitverschwendung oder Notwendigkeit.
 Notwendigkeit dient dem Überleben. Zeitverschwendung tut so als ob, oder imitiert das Spielen, ohne aber dessen tiefgründige Freude zu teilen.

Und welches Spiel spielen wir jetzt?

Dienstag, 25. September 2012

Der erste Satz, Eintrag in diesem Block. Ein nächtliches Tippen, schleichend wie der Zeiger einer von Zeit zerfressenen Uhr. Am Rande des Ghettos sitzend, taumelnd zwischen Schlaflosigkeit und dem Fallen in eine endlose Nacht, die bereit zum kommatösen Akt auf diese Seele wartet.

Auf diese Seele, die Buchstaben ausspeit. Diese Seele, die sich noch einmal aufgemacht hat, aufgemacht um aus  dem Grab endloser, gleichmäßiger Tage zu krabbeln.

Um mich herum: Blöcke aus vom Regen zerfaserten Steinen, Häuser, matte Scheiben hinter denen sich Leben von der einen Glanzlosigkeit zur nächsten hangeln.

Hier hat die Hoffnungslosigkeit sich mit dem kleinsten Glück betrogen. Es heißt Betäubung.

Dennoch ist hier alles friedlich. Jetzt, wenn die Nacht ihr Schwarz über das Leben zieht wie eine Latex-haut. Und hier, vor allen Dingen. Jetzt, wenn die Buchstaben sich wie brave Soldaten
auf dem Monitor in Glied und Reihe fügen, wie widerstandslose Puppen der Gdanken, die mir
durch den Kopf hüpfen und selbst Kopflos scheinen.

Nein, ich habe keine Ahnung davon, was ich schreibe. Ich weiß nicht wer schreibt, oder was.
Und was bedeutet das Wort Ich? Was bedeutet überhaupt ETWAS?

Und wer war es, der die Lüge hervorgebracht hat, etwas müsse etwas bedeuten?
Welches Monster erfand die DEFINITION???

Der erste Gedanke eingemeißelt in die Welt der Blocks. Und Freude darüber, dass dieser Gedanke jeglichen Sinn entbehrte. Die Illusion des Sinns ist das Gitter um die Freiheit geflochten.
Niemand braucht so etwas. Unnützer Ballast.