Donnerstag, 29. November 2012

Ein Tropfen SEIN

Es gibt ja weder dich noch mich, wir wiegen uns nur in diesem Augenblick, und nur dieser Augenblick weiß, und Macht, die wohnt nicht bei dir oder mir:

Wir schweben ohnmächtig in einem Tropfen SEIN.

All unser Wollen ist am Ende lächerlich. Denn die Zeit spühlt unsere Namen fort, sie nimmt dir deinen Namen und dein ICH. Darum glaube an den Tanz, der nichts mehr will, denn er ist sich selbst genug.


Und ich sehe dich da stehen in der Tür,
und du trittst nicht ein und du gehst nicht raus,
und eine Fliege surrt ins Abendlicht,
und die rote Sonne schmilzt am Horizont,
der die Schatten jetzt zur Nacht gebiert.

Es gibt jetzt nichts zu finden oder zu verlieren,
schwebend in einem Tropfen SEIN,
und der Tanz , der tanzt sich ganz von selbst,
und du selber bist seine Melodie.

Die Schatten spielen Chiffren an der Wand,
mein Atmen zählt sich selbst.
Die Uhren gehen weiter ihren Gang,
nur die Zeit, die steht jetzt still.
Alle Fragen haben sich verloren
in diesem einen Augenblick.

Mein Name ist mir selber nicht bekannt,
ich glaube ich bin der Abendwind.
Ich sehe dich da stehen in der Tür,
eine Fliege surrt ins Abendlicht.

Es gibt jetzt nichts zu finden oder zu verlieren,
schwebend in einem Tropfen SEIN.

Die letzte Frage verklingt am Abendsaum
und nur die Wahrheit redet stumm
ein Wort wie Feuer in mein Herz hinein.

Dienstag, 27. November 2012

Wahrheit

Es gibt ja potenziell nicht einen Unterschied zwischen jemanden, der etwas weiß, oder den, der glaubt, etwas nicht zu wissen. Der etwas weiß und weiß, dass er weiß, der könnte sich eventuell etwas bescheidener gebärden.

 Aber da ist auch keine Wahl, denn das Wissen zerbricht jegliches sich in den Vordergrund stellen, sondern leuchtet selbst im Vordergrund.

Wer sich mit Wissen schmückt, versucht Wissen in eine Kiste zu packen und sagt: Seht, was ich hier habe. So handeln Narren.

Das Wissen liebt Einfachheit. Kartoffeln zu schälen ist eine heilige Handlung.

 Große Reden schwingen und sie mit Erhabenen Worten schmücken wie Erleuchtung, Gott, Weisheit ist Kinderei.

Diese Worte sollte die Wahrheit selbst sprechen. Wenn die Wahrheit spricht, dann merkt man es, wenn das Herz offen ist. Wahrheit kommt nicht gehüllt in Prunk, aber sie sättigt mit einer
Speise, die süßer ist, als aller Honig der Welt.

Wahrheit stellt sich nicht ins Licht der Scheinwerfer, doch ist sie unüberhörbar für jene, die nach ihrem Manna dürsten. Sie zählt nichts in der Welt. Ein Hauch von ihr wiegt Königreiche auf.

Man schätze sie als das Höchste, aber man sollte nicht aufschauen zu ihr. Sie liebt die Seelen, denen sie in die Augen blicken kann.

So erfreut dem guten Lehrer der Schüler der ihn überragt. Der schlechte Lehrer
stellt sich über ihn. Der gute Lehrer beharrt auf seine Unwissenheit , der schlechte aber tut allwissend und belehrt mit Worten. Der gute Lehrer lehrt mit dem Herzen.

Der nur glaubt er spricht die Wahrheit, dessen Gefolge ist groß. Er tut so, als könne er geben.
Der Liebende, der die Wahrheit ist,  dessen Ruf hallt weit, doch wenige werden ihn vernehmen.

Er tut nicht so, als könne er etwas geben, denn ein jeglicher hat bereits, was er sich ersehnt.

So waren die Weisen der alten Zeit. Sie Zeigten mit dem Finger auf die Fragenden, wenn diese nach Weisheit fragten. Wissen macht keine unterscheide. Gedanken machen Unterschiede.



Sonntag, 25. November 2012

Da ist überall das Leben


Da ist überall das Leben - und keiner der es lebt,
Vögel kleben schwarz am Himmel,
in einer Welt, die in den Abend schwebt.

Ein letztes Blatt bläst der Winter müde vor sich her,
eine ahnungslose Stille fällt mir leicht in das Herz hinein,
außer eine scheu geahnte Ferne höre ich nichts mehr.

Meine Füße setzen Spuren und ich ahne nichts vom Ziel,
irgendwo kämpfen wohl die Menschen,
nur ich hoffe aus das Spiel.

Ein letztes Blatt bläst hier der Winter wie  kindlich vor sich her,
ein süß geschmeckter Abschied fließt mir flüchtig durch das Blut
und die ferne Träne Liebe, die schmeckt so wie das Meer.

Überall ist das Leben - und keiner, der es lebt,
Vögel sind Schatten da am Himmel,
der wie ein großer Abschied schwebt.

Als gänzlich selbstvergessenes Spiel
starb ein letztes Blatt von Schönheit,
das mir müde vor die die Füße fiel.

Freitag, 23. November 2012

Ein Märchen

Und natürlich muss ich dieses Märchen schreiben. Das Märchen einer Maus. Ein Märchen in dem die wahre Farbe  verschwunden ist. Stattdessen sieht man nur noch überall die falsche Farbe.

Die Katzen aber sind die Hüter der Erinnerung, während die Amseln die ganze Geschichte kennen.

Die kleine Maus macht sich auf den Weg, das Glück zu suchen irgendwo in  den großen Städten der Mäuse.

Diese Geschichte verdichtet sich zu einer Parabel  über das verlorengegangene Paradies.

Dienstag, 20. November 2012

Die Tasse und das Meer

Denn  alle Masken der Wahrheit spielen ja ein anderes Spiel.
Deswegen macht es oftmals Angst oder wird nicht verstanden wenn Wahrheit spricht.
Wahrheit ist das Ende der Illusion der eigenen Großartigkeit etwas verstanden zu haben.

Eine Tasse kann das Meer nicht fassen. Aber du glaubst nur eine Tasse zu sein.
Du bist das Meer, das träumt es wäre eine Tasse. Eine Tasse, die über das Meer nachdenkt.
Sie denkt auch darüber nach, was sie machen kann, um eine bessere Tasse zu sein.

Es ist Absurd - ja. Die Welt der Tassen haben Tassenregeln, Tassengesetze, Tassenreligionen. Ein Tassenuniversum, das es nie gab.

Das Problem einer Tasse, ist nicht auf der Ebene der Tasse lösbar. Eine erfundene Tasse hat
erfundene Probleme.

So ist der Mensch nicht das, was er scheint. Was nicht bedeutet er sei kein Mensch.


Montag, 19. November 2012

Nimm schnell mein Herz

Nimm schnell mein Herz und laufe mit ihm fort
bis ans Ende dieser Zeit,
laufe bis zu diesem Ort
wo alle Quellen sprechen Ewigkeit
und Vögel schweben in ihrem Singen
hoch droben, eine Schrift geschrieben
von des Herzens Puls, der zittert so wie ihre Schwingen,
ganz hoffnungslos, gegen eine Grenzenlosigkeit getrieben
mit einem letzten Lebensmut -
und selbst sterben schmeckt wie lieben.

Alle meine Namen klingen wie das Rauschen einer Flut.
Eine Welle kommt, sie trägt uns fort.
Diese Welt ist ein Gedicht ganz ohne Sinn,
wie ein Sprechen ohne Wort,
weil ich nichts weiß und dennoch bin.

Freitag, 16. November 2012

Ich warte auf ein ewiges Vergessen

Worte werden Trocken, die Zeit diese Brühe, die zähe, sie lacht:
ein Warten das ich nie wollte, auf Schritte, die nicht kommen.
Und ich wollte, du mein Engel,  du Mensch, du fielst mir vor die Füße, schautest von deinem Himmel hinein in meinen, der Azur scheint und selbst-gemacht ist aus Pappe und Watte, der vielleicht für Minuten hält.

 Lange genug, um den Ansatz eines Lächelns dir ins Gesicht zu hexen.

Aber ja, gewiss, das ist ein Traum - er schon fort.
Doch weiß ich, dass dein Herz noch lebt. Ich spüre es durch die Mauern der faden Häuser hindurch.

Du schläfst deinen Schlaf friedlich.

Ich warte auf ein ewiges Vergessen. Dahinter wohnt mein kleiner Himmel.



Donnerstag, 15. November 2012

Lasst mich doch schreiben ...

Lasst mich doch schreiben einen Brief an einem Stern,
der sich verkrochen in der Nacht,
von dem ich ahnte,
ruhend in meinem Nest aus Asche und Feuer,
aus Frost und aus Knochen
und toten Tagen.

Der Stern der in fernen Himmeln strahlt,
der hat keinen Namen, der wird nicht gesucht,
er brennt für sich selber,
für einen Augeblick.

Er verschwimmt in den Träumen,
in Träumen schwer wie Schritte zu meinem Grab,
wo Lichter und Schatten trübe
tanzen wie lahm.

Wenn du ein Gott bist, du fernes Licht,
warum leuchtest du droben,
ist es hier doch so finster und kalt!
Doch du wirst schweigen, wie ich dich auch rufe.


Kann ich denn so leuchten, so hell wie du,
so erdrückt von endloser Nacht!
Wie oft muss ich brennen,
wie oft vergehen,
um einmal den Stern, aller Sterne zu sehn!

Montag, 12. November 2012

Buch geschrieben

Als ich ein Buch geschrieben habe, oder anders: Worte kamen und sich durch meine fahrige Hand als Bewegung drängten, damit Zeichen auf Altpapier brachten, mittels Schreibwerkzeug, dass nichts dafür konnte und unschuldig blieb und sich geduldig leerte bis zum Ende.

Da war es noch Fieber, da gebärte die Seele Sprache, um zu sprechen von ihrem Element, das selbst nur Stille ist.

Und als das Fieber ging und die Worte sich schwer machten, sich druckten auf die Materie der Bücher, waren sie in der Welt und wussten selbst nicht warum.

Habe ich Asche oder Feuer in die Welt gesetzt?

Hier ist nur dieses Meer aus Zeitlosigkeit und Ruhe.

Freitag, 9. November 2012

In diesem Jetzt warst du

Diese Augenblicke tanzen


Als dieses Ergeben mich umfing wie ein Meer,
ich nicht mehr wartete auf das nächste Ticken der Uhren
und nicht ersehnte den nächsten Herzschlag mir,
ja und selbst kein Ich mehr war,
um zu sehnen oder warten,
da kamst du als Bild hereingeweht
in diesem Raum geträumt von Ewigkeit.

Ich senkte mein Blick schnell, obwohl er stark ist
wie ein Blitz
vor dieser Schönheit, die mir schmerzte
in den Augen und salbte mir das Herz,
das heimlich leise sein Singen anfing
wie ein geheimer Vogel, den auf seltenen Inseln man nur finden soll,
der schmeicheln soll mit einem Lied,
das älter ist als Sterne sind,
erklang bevor ein Wollen wollte,
das schallte, bevor es Namen gab.

Ich lösch dich aus wie eine Flamme,
du schöner Rausch, du Seligkeit,
du Sternennacht, zu Tanz geworden,
du sanfter Hauch, du Allgewalt!

Du zündest schon, die Flammen krauchen
wärmend, lodernd  hier empor.
Ich werde Licht, ich bin die Asche,
Falle nieder dir ins Herz.

Diese Augenblicke tanzen
trunken wie ein Gott, ein Harlekin,
eine Ewigkeit, die selbst sich feiert
und sich verliert in diesem Zittern,
das dir um die Lippen schwirrt.


Donnerstag, 8. November 2012

Here speaks…

here speaks  noone,
nobody has to understand,
my heard ist beating,
love is a endlees song
and my tears are mirrors
to looking inside the univers,
to show you everything.

Samstag, 3. November 2012

Wunde

Als ich dich fand am Wegesrand
mein Herz,
da warst du zitternd und getroffen
vom Schwert der Wahrheit.

Du wusstest nicht, was und wie dir geschah.
Du kamst zu mir und sagtest:
"Mein Herz, sieh doch wie es Blutet mein Blut!"

"Ich kann es nicht binden", sprach ich,
"denn diese Wunde hat die Wahrheit geschlagen in dir.
Ich kann viele Wunden binden,
diese aber nicht;
denn diese Wunde muss geschlagen sein
und weinen dein rotes Leben.
Es wird weh tun noch eine Weile."

Und nie warst du schöner als getroffen in diesem Kampfe,
der nicht zu gewinnen ist und den man nie verlieren kann.
Ich sah dich und legte dir die Hand auf.
Ich kannte dein Weh,
war es doch auch meines - damals.

Ich bin nur da und warte mit dir bis der Mond verblasst.
Wunden, die von der Wahrheit geschlagen sind,
die kann nur sie selber heilen.

Donnerstag, 1. November 2012

Und der Tod

Der Tod, der soooo oft uns frisst, der stirbt sich am leichtesten, wenn wir ihn nicht fürchten.

In diesem Zentrum, wo das Unbehagen seine Regentschaft ausspielt, wo der Schrecken sein Maul aufreißt, da zu stehen, ruhig mit Zittern, ist der Weg, der Weisheit heißt.

Mit Mut hat dieses nichts zu tun, nicht nur, auch mit Demut. Denn in Sicherheit will sich bringen, wer angefüllt mit Stolz und Hochmut.

Bereit sein auch sich beugen zu lassen, lässt wachsen. Bereit sein, zu fühlen was IST.
Das ist Leben, das andere ist auch Leben, aber auch weglaufen, flüchtiges Leben.

Denn niemand kann die Süße schmecken, der nicht bereit ist, das Saure zu kennen.