Samstag, 25. Mai 2013

Die schnellste Weg in den Himmel geht durch die Hölle

Die schnellste Weg in den Himmel geht durch die Hölle.
Absolut wahr, wenn Bereitschaft da ist, der Hölle offen und schutzlos zu begegnen, sozusagen mit offenen Armen, hat sie ihre Macht verloren. Die Hölle lebt von der Angst, ist Kontraktion, die in der Offenheit nicht existieren kann. Annehmen heißt nicht, dass wir alles hinnehmen müssen.
Ich schreibe das nur für den Verstand, der immer solche Einwürfe …



Dennoch fangen wir etwas tiefer an, lassen wir das für manchen als extrem Erscheinende einmal beiseite, obwohl es gar nicht mehr so extrem erscheint, wenn man es tut, nur eben, wenn man darüber nachsinnt.
Ja,ja – das Nachsinnen. Das einzig Nützliche daran ist ja, dass es Kalorien verbrennt, ohne dass man sich bewegt!



Also, ja gut, ich bin heute mal harmlos und lasse die Hölle da, wo sie ist, und wende mich einer nahezu unbekannten Region des Universums zu - dem Körper.
Nun bleibt mal ganz ruhig! Nicht immer gleich dieser Widerspruch! Nur, weil ihr glaubt, einen Körper gemietet zu haben, habt ihr noch lange nicht den Beipackzettel des Betriebes gemäß der Anweisung des Herstellers gelesen.
Ich rede hier vom Zusammenhang von Geist und Körper. Der Körper arbeitet nicht unabhängig von unserem geistigen Raum, obwohl das die Zivilisation oft suggeriert, um die Körper-Geist-Einheit Mensch für den Arbeits- und Konsumprozess besser nutzen zu können. Körper steht hier oberflächlich als Arbeitsmittel, als Mangelobjekt (das seine Vervollkommnung erst durch Konsumierung von Produkten erhält – Mode ect.) Also Verdinglichung zum Marktprodukt mit Warenwert.



Schon der Philosoph Seneca berichtete von einem reichen Römer, der von seinen Dienern aufgerichtet wurde, und der dann fragte: Sitze ich schon?
Wir reden hier von Entfremdung. Diese Entfremdung ist natürlich nicht nur Resultat kultureller Propaganda, sondern der Entwicklung selbst, die der Einzelne durchläuft im Sozialisierungsprozess.
Die Propaganda greift hier nur das Entfremdete auf, um es nochmals und permanent in die entfremdete Gesellschaft zu integrieren.
Jedes Erleben spiegelt und verfestigt sich im Körper, jede Verdrängung bildet nicht nur typische Gedankenschleifen mit den daran angebundenen Emotionen, sondern durchzieht wie ein Wurzelgeflecht den gesamten Organismus.
Da kulturelle Überlagerungen des Natürlichen und gelernte Verdrängungsmechanismen die natürliche Abreaktion von Stress blockieren, verbleibt davon viel im Körper und setzt sich als Spannungsmuster fest.
Und da hinein die Wahrnehmung zu richten, heißt dem Körper wieder zu neuer Durchlässigkeit zu verhelfen. Das heißt auch, eine feinere Wahrnehmung sich zu erlauben. Es ist eine Art von Rückgewinnung seiner Selbst, ein Zurückholen von Teilen, ein Integrieren.



Oft geht ja der Blick nur nach oben, himmelwärts, und da oben ist auch was, aber den Himmel sozusagen auf die Erde zu bringen, heißt Materie zu sein, auch. Wir sind nicht nur Materie, aber solange wir als solche erscheinen, hat es nichts mit Spiritualitat zu tun, wenn wir sie verleugnen.










Dienstag, 21. Mai 2013

Im fernen Land der Namenlosen

Im fernen Land der Namenlosen, da ist ein jeder so, wie der Wind ist, der, einmal losgelassen von sich selbst, zur Reise wird, die ihr Ziel nicht kennt. Aber was lässt sich sagen von diesem Land. Hast du es betreten, legt dir ein Engel seinen Finger auf den Mund, damit niemand deine Worte versteht. Also bleibt nur das herumreden.

Stelle dir vor, dass dort jede Bewegung vom Herzen ausgeht und wieder darin endet. Stelle dir vor, dass dort alles eine Bewegung ist, die so wie eine Welle rollt, die es nicht eilig hat und immer zur rechten Zeit ankommt.

Es ist dort alles immer ganz weiß, mal Schnee, mal Blüten, ja nach Jahreszeit. Es nie zu kalt oder zu warm, es ist immer gerade recht, wie es ist. Und wenn du dort jemanden anschaust, ist es immer so, als würdest du einem Baby in die Augen sehen, und es ist auch so, als würde ein Engel durch einen Engel hindurchgehen, oder als würde Gott in Gott hineinfließen.

Die Tage dort sind ein großes Spielzimmer und man bleibt dort immer Kind. Es gibt dort keine Regeln, da alles, was man tut, richtig ist. Niemand spürt die Grenzen seines Körpers, jeder darf sich jederzeit ins Unendliche ausdehnen. Es gibt dort auch keine Dinge, die nicht frisch und neu wären, gleichsam ist aber alles vertraut.

Es gibt dort auch keine Fragen, nur Antworten. Stellt jemand Fragen, weiß man, es ist nur ein Spiel und nicht ernst gemeint. Weint man dort, so ist das eine Freude und die Tränen werden zu Edelsteinen in denen hübsche Bilder tanzen.

Im Lachen schwingt eine sanfte Trauer, die wie Liebe ist, die wie ein Duft ist und so schön, dass man gleich vor Freude wieder weint.

Alles ist dort wie der Wind. In den Augen der Menschen wohnt ein Sternenhimmel und ihren Worten wohnt eine ganze Welt. Schweigen sie ist dort, ist ein endloser Frieden gegenwärtig.

Darum gehe in dieses Land. Aber die Landkarte, die es dir anzeigt, wirst du nicht finden. Du musst blind gehen und bereit sein, nie mehr zurückzukehren. Du musst voll Vertrauen sein und darfst nicht zweifeln. Du musst jetzt aufbrechen. Morgen ist es zu spät, gestern war es zu früh.

Nein, du kannst nichts mitnehmen. Auch den Koffer nicht, den du bei den anderen Reisen bei dir hattest. Nein, dieses Erinnerungsstück auch nicht. Auch nicht das Buch dort, dass dir einst Trost gegeben hat. Nichts, nichts kannst du mitnehmen. Willst du etwas mitnehmen, kannst du die Reise vergessen. Jedes Gepäckstück ist zu schwer.

Um mit dem Wind zu reisen, musst du selber zum Wind werden. Und nein, Fragen stelle nicht. Gebe keine Antworten, lass all dein Wissen hier, all dein Richtig und Falsch. Nein, schaue nicht noch einmal in den Spiegel. Vergesse dein Gesicht. Gehe jetzt. Schau dich nicht noch einmal um. Vergesse mich.

Vergesse mich, so schnell es geht. Wir werden uns in dem Land treffen, wohin der Wind dich weht. Wir werden uns treffen als Fremde, ohne eine Geschichte. Du wirst mich erkennen und nicht wissen, wer ich bin. Du wirst mir deinen Namen sagen wollen, jedoch die Stimme versagt dir. Dir wird klar, wir brauchen keine Namen.


Sonntag, 19. Mai 2013

Das WIRKLICHE garantiert nichts

Der Blick verstellt. Wie soll man etwas sehen so? Der Blick verstellt durch Vorstellungen.
Wie kann der Blick unverstellt sein?
Dazu müsste man hinter das gehen, was davor gestellt ist. Warum geht die Aufmerksamkeit so selten dahinter?
Die Vorstellung ist ein Bild.
Doch nimmt man das Bild für wichtiger, als das, was dahinter ist.
Auf dem Bild steht REAL drauf. Man bestätigt allgemein: ja das ist wirklich.
Wenn es wirklich wäre, bedürfte es der Bestätigung?
Das WIRKLICHE kann nicht bestätigt werden. Davon gibt es kein Bild. Ein Bild suggeriert Garantien, eine Sicherheit.
Das WIRKLICHE garantiert nichts. Garantien gibt es nur in der Zeit. Garantien gibt es in der Vorstellung von Heute und Morgen.
Das WIRKLICHE ist ohne jede Sicherheit.
Darum müssen die Koffer zurückbleiben. Niemand kann etwas mitnehmen, darum ist man Arm in der WIRKLICHKEIT.
Hier ist kein Platz für Reue, Hoffnung, Glauben, eine Meinung, Wissen. Kein Platz für all die Gedanken, die wir so lieben.
Darum gewinnt, wer verliert: weiß, wer nichts weiß; ist, wer gestorben ist, lebendig.
Das ist das Mysterium der Mysterien. Kein Wort kann darin klingen, kein Satz gesprochen werden.
Es ist, was sich allem entzieht.
Es ist das Verborgende, das offen liegt. Es ist das Unsichtbare, das immer sichtbar ist.
Es ist das Rätzel, das nie gelöst wird. Es ist das Rätzel, das keines ist.
Wer die Augen schließt, der sieht es. Wer die Augen öffnet, hat es verloren.
Wer es sucht, findet es nicht. Wer es nicht sucht, hat es gefunden.
Halte es fest und es entkommt dir. Lass es los und es bleibt.

Sonntag, 12. Mai 2013

Wie real ist die Traumfigur?

Man kann sich getrost beruhigen, wenn man einen Ausweg sucht – und keiner ist zu finden – weißt du, woran das liegt? – es ist einfach keiner da! Warum sollte da auch einer sein? Wohin auch sollte ein Ausweg führen? Es gibt keinen Ausweg aus dem Weg, den wir gehen.

Die eigentliche Tragik ist die Suche nach dem Ausweg. – Ich weiß keinen Ausweg! - Geht auch nicht, ICH kann auch keinen Ausweg wissen. Ein Ich kann nie etwas wissen, da das Ich nur ein Gedanke ist. Ein Ich kann auch nirgendwo raus. Ebenso wenig kann man auf dem grünen Pferd, das man sich erträumt hat, auf einer wirklichen Straße reiten.

Daher bedeutet ein inneres Aufwachen, zu sehen, was der Traum ist.
Der Traum scheint real für die Traumfigur.

Wie real ist die Traumfigur?

Wer kann einen Ausweg finden aus dem Traum?

Es muss etwas geben, was nicht im Traum ist. Etwas, was mehr ist als nur eine Vorstellung.
Etwas, was unvorstellbar ist. Etwas, was alle Vorstellungen beinhalten kann, ohne von ihnen berührt zu werden.

Na wenigstens muss man dieses Etwas nicht suchen. Es ist das Nächste und Gewöhnlichste.
Es ist, was bleibt, wenn alles Überflüssige weg ist. Es ist aber auch immer hinter allem Überflüssigem.

 Es zu übersehen muss immense Anstrengung kosten. Es zu übersehen, setzt einen Zustand permanenten Wahnsinns voraus. Allein dieses nicht zu sehen, ist Leiden.
Es ist, wie Buddha schon sagte: Leiden ist das Festhalten an der Illusion. Folglich beendet die Wahrheit das Leiden schlagartig.

Wahrheit aber kann man nicht herstellen, ja, man kann sie nicht einmal suchen. Sie zu suchen, heißt, an der Illusion haften, man hätte sie nicht, oder sie wäre verschwunden.

Es gibt da die Geschichte eines Königs, der in den Kellern seines Palastes umherirrte und sich für einen Bettler hielt.



Montag, 6. Mai 2013

In einem Atemzug liegt ein ganzes Universum

Mein Atem fängt die Luft ein, Luft, die von Bäumen geboren wurde, von fernen Bäumen, Luft, die sanft war, Luft, die ein Sturm war, Luft, die mich suchte und fand unter Millionen – ein Kuss des Überlebens. Dieser Atemzug war das, worauf ich schon immer gewartet hatte, das, wonach ich mich gesehnt hatte seit Kindertagen, das, wofür ich alles gegeben hätte und alles gab.

Die Bäume haben dafür Sonne getrunken. Die Bäume sind dafür auf die Erde gekommen, ja, die Erde ist aus Feuer und Gas geboren, für diesen einen Atemzug. Ja die Sterne sind säuberlich von großen Engeln in den dunklen Samt der Nacht gesetzt worden, für diesen kurzen Atemzug.

Tiere und Menschen sind gestorben, sind mal stark, mal matt durch die Jahrtausende gekrochen,
für eine Minute Luft.

In einem Atemzug liegt ein ganzes Universum. Hierin liegt eine Liebe, die alle Vorstellung übersteigt, eine Hingabe von allem an alles, die alle Grenzen sprengt.

So wie das Feuer in der Mitte der Sterne ist das Herz, so, wie der Flug der Vögel; so, wie die Gewandtheit der Leoparden; so, wie das Winterkleid, das kalte Tuch der Erde; so, wie der üppige lange Sommer, der die Gräser verbrennt. So ist das Herz, wenn es befreit ist.

So verbindet jeder Atemzug uns mit allem.

Sonntag, 5. Mai 2013

Du Schönheit aller Schönheit

Du Schönheit aller Schönheit, du namenloses Sein,
Mein atemloser Atem,
Du Schweigen und du Schreien.

Ein Bild ist jetzt befreit
Wie hingemalt aus Farben
Der Selbstvergessenheit.

Ein Bild das eingesponnen
Solange schlafend lag,
Ein Bild das unbesonnen,
Sich träumte in der Zeit,
Die niemals hat begonnen,
Die niemals schritt voran,
Die lange Wege kannte,
Ihr Name war WARUM,
Die immer vorwärts rannte
Und niemals vorwärtsging.

Das Bild, das jetzt erblüht, ein frisch gemaltes Sein,
Ein Atem ist kein Atem,
Ein Schweigen ist wie Schreien.

Es ist der Duft, der schwebt,
Entwunden aller Zeit,
Luft, die zärtlich lebt
Und zittert wie ein Hauch,
Ein Atem gegen Haut
Und eine Leere ist da auch,
aus Hier und Jetzt ein Zimmer.
Kein Warten und kein Fragen.
Finden, ja Finden ist hier immer
Und verlieren ist ein Schatz.

Irgendwo flog rasch ein Lächeln
So vogelhaft dahin,
Mit Flügeln, die sanft fächeln
Den Frühlingswind zu mir,
Zu mir und rein ins Herz
In dieses große warme Tier.

Die Welt, nenne sie Blüte, sie öffnet sich so weit,
Sie singt Lieder vom Vergehen,
Doch ihre Musik heißt Ewigkeit.


Donnerstag, 2. Mai 2013

Das ist Hingabe

Dieses Thema ist  ...  zumindest gegen die Zeichen der Zeit. Es handelt nämlich von Hingabe in einem absoluten, im radikalsten Sinn. Sich hinzugeben, dem, was ist, was es auch immer ist.



Wir reden hier nicht davon, den Zeh ins Wasser zu stecken. Wir reden vom Springen. Wir reden nicht davon, dass hier jemand lebend davonkommt! Wir reden hier nicht davon, dass hier jemand etwas gewinnen kann, dass es etwas gibt, was festzuhalten ist, und dass man sagen kann: Schau, ich habe hier etwas!



Es geht darum sich auch dem Gefühl hinzugeben, das uns nicht behagt. Auch dem Schmerz hinzugeben, ja auch Hoffnungslosigkeit selbst. Wir reden davon, sich dem Leben hinzugeben.
Wir reden davon, durch die Hölle zu wandern, wenn es sein muss, und zwar mit der festen Gewissheit, dass dieses kein Ende nehmen wird! Hier spricht niemand von Erlösung!






Es stimmt schon, wer alles auf sich nimmt, ist von allem befreit. Das ist Hingabe. Das bedeutet keinen Widerstand zu bieten. Die absolute Widerstandslosigkeit ist das vollkommene Verschwinden, von einem Jemanden, einem ICH, das Widerstand bieten könnte.



Wir können nicht den Widerstand aufgeben, um Freiheit zu erlangen. So funktioniert das Spiel nicht.
Das sind spirituelle Träumereien.  Das ist nicht wahr.



Hingabe kennt keine Bedingungen, sie ist bedingungslos. Allem, dem man sich hingeben kann, sei es auch schmerzhaft, ist  die WAHRHEIT, die STILLE  aus der alles kommt, die gerade so in der Form erscheint!



Natürlich soll das Schicksal anders sein, besser, noch besser. Und das und dieses da, das wollen wir gar nicht! So sprechen die Gedanken. Die Gedanken wollen uns natürlich helfen. Bei den wesentlichen Dingen aber können sie das nicht. So werden sie unzufrieden und kämpfen oder jammern!






Das aber, was wir wirklich sind, das kann alles nehmen. Kann sich öffnen, dem, was da immer kommen mag. Wirkliche Hingabe ist Grenzenlos und bereit für alles. Sie ist eine Liebe, die alle Grenzen niederbrennt, sie ist maßlos.



In der Hingabe, die Aufgabe ist, verschwindet der, der sich hingab. Jede Hingabe ist ein Tod.
Es ist der Tod von etwas, was nie wirklich gelebt hat. Hingabe ist auch Leben.



Im Prinzip sind wir immer schon hingegeben, da wir existieren und Leben Hingabe ist.
Die Illusion der Abgrenzung von allem aber sagt - NEIN - daraus kommt das Leiden.
Die Bereitschaft aber alles zu nehmen ist das große JA.



Das was wir wirklich sind hat Platz für alles und braucht keinen Schutz.