Mittwoch, 7. August 2013

Die Welt kann jung werden und alt zugleich.

Die Welt kann jung werden und alt zugleich.
Hinter all den Regeln und gewichtigen Meinungen,
den angeblichen Erfolgen und dem vielen falschen Stolz
ist sie, die Welt,
doch ein Tanz.

Ein Tanz ist sie von tausend Farben, Formen, Gefühlen, Geräuschen
und ein Flimmern von unzähligen Augenaufschlägen
der Engel,
die wie koffeinsüchtige Teenager
 in flatterhaft gelebter Unendlichkeit
vergehen und zu Licht werden,
zerfließen im Spiel
der Sterne.

Und hinter allem Ruhe.
Ich weiß nicht,
bin ich ein Stein,
oder  bin ich wie der Wind,
oder ein Grashalm, der zittert Herbst? 


Bin ich ein Betrunkener, der sich nach seiner Ohnmacht sehnt?
Bin ich der, der sich selbst vergessen hat?
Bin ich gestorben und ruhe in fester Erde
und die Wurzeln der Blumen durchweben mich ganz und gar?

Und ein letzter Traum schwebt kindlich
über mein Lager und wird ein Hauch,
ein zartes Wehen
und wird  dann Still.

Die Zeit  lässt keine Hoffnung übrig,
sie ist wie Säure,
die alles frisst.
Sie stürzt selbst die Könige vom Thron,
sie kühlt alle Liebesschwüre.
Selbst was sich Ewigkeit wähnt, geht schnell vorbei.

Dahinter ist Ruhe.
Man sagt, diese Ruhe soll nicht die des Todes sein,
nicht kalt, nicht behangen mit schwarzem Trauertuch.
Man sang davon in den alten Liedern.
Warm soll sie sein, diese Ruhe und weit,
nicht grabeseng und klamm
wie die letzte Stätte unserer Gebeine, die einst so junges Fleisch
 unwissend durchs Leben trugen.
Nein, so soll sie nicht sein!

Nicht so wie das Grab, das uns alle zu sich zieht,
uns müde macht und krumm,
bis wir uns hinab beugen
zu dieser harten Erde,
die alle Leiber gibt und nimmt,
ganz ohne klagen,
ohne Jubel,
so wie ein stilles,
geduldiges Weib.

Diese Stille, von der die Alten in geheimen Liedern
sangen und jubilierten ähnelt mehr des Säuglings
frühen Traum, welcher frei von Worten und Regeln,
von Richtig und Falsch, wie ein warmes Halten ist
in duftenden Armen, ein Fallen und doch
Getragen-werden, ein meinungsloses Staunen.





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