Mittwoch, 18. September 2013

Wie will der Mensch die Erleuchtung finden?



Das sogenannte  Spirituelle bekommt immer genau dann eine Dringlichkeit,  wenn  die Vermutung auftritt,  es sei abwesend, oder man selbst könne es nicht richtig empfinden.  

Zwei Gruppen von Menschen kennen diese Dringlichkeit nicht. 
 Die erste Gruppe  ist die, die alles Spirituelle für Unsinn hält. Sie sucht ihr Glück in der sozial-materiellen Welt,  indem sie Status und Besitz zu vermehren sucht oder ihr Leben vorrangig gewissen weltanschaulichen und moralischen Standards unterwirft.

Die zweite Gruppe  dagegen spürt keine Abwesenheit des Spirituellen, da es ist ihr so gegenwärtig ist, dass eigentlich keiner Erwähnung bedarf. So braucht man ja nicht ständig zu erwähnen, dass Wasser naß ist, da es einfach das Wesen des Wassers ist, nass zu sein.

Diese zweite Gruppe hat nichts zu geben, da sie nichts besitzt, was andere nicht hätten. Was man sich von denen erhofft,  kann nicht erfüllt werden. Hoffnung muss hier enttäuscht werden. Hoffnung weist in die Zukunft. Wahrheit liegt nicht in der Zukunft, sondern ist allgegenwärtig. Wenn du aber alle Hoffnungen verlierst, dann bist du dort richtig.

Darum sollte man, wenn man Worte und Theorien liebt und an Meinungen glaubt, auf jedem Fall die dritte Gruppe fragen, wenn man etwas über Spiritualität wissen  möchte. Dort erhält man umfangreich Auskunft und bekommt alles genau erklärt. Was die dort alles wissen, da kann man sich nur wundern!

Die dritte Gruppe befindet sich auf einer manischen Suche, glaubt ständig etwas zu wissen, aber eben nie genug.

Solange Emotionen und Verstand  in einer gewissen Weise gefüttert werden wollen, werden sie Nahrung bekommen.

Aber, es gibt nichts zu wissen. Das Wissen kann nicht erlösen. Es ist vollkommen unbedeutend.
Die Grundlage der Wahrheit ist das absolute Nicht-Wissen, es ist die Unschuld, die nichts von sich selbst weiß. Was weiß die Unschuld von Erlösung? Wer sollte erlöst werden?
Da ist niemand, der der Erlösung bedarf.

Darum meide man die großen Worte und die starken Gesten. Sie sind hohl wie ein morscher Baum, der vom Weitem stark wirkt, aus der Nähe aber seine Schwäche verrät.

Das Leben selbst ist das Wissen, das nichts weiß, das Tun, das niemand tut. Es ist der Flügelschlag eines Schmetterlings und es der Regentropfen, der dir auf die Nase fällt. Und das bist du, da ist kein Unterschied. Wo ist da die Grenze (außer im Verstand) ?

Kampf findet zuerst in den Gedanken statt. Die Gedanken trennen. Natürlich nur scheinbar. Was im Himmel gebunden, ist auf der Erde nicht zu lösen.

Wie findet die Sonne das Licht, das Wasser das Flüssige, der Stein das Harte?
Wie will der Mensch die Erleuchtung finden?

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