Donnerstag, 3. Oktober 2013

So sind wir

Der Traum kann schmerzen. Er ist anders, als das, was ist, wenn wir die Augen öffnen. Ebenso erfreut uns der Albtraum, wenn er vorbei ist.



Aber ich rede Unsinn, denn wer kann anderes reden? Wir sind nur wie Blinde, wenn wir denken.
Es gibt kein Wort, an das man sich halten kann. Worte verklingen. Träume werden vergehen.



Wir glauben zu wissen. Aber, was können wir wissen?  - Alles das - macht uns nicht offener gegenüber dem Geheimnis.  Es sind nur Bilder, Ideen, Hoffnungen, Ängste.
Wo ist der Freie, unbesetzte Platz? Wo ist der Platz,  der frei ist von all diesen Vorstellungen?
Wo ist die meiste Angst?

Der Tod ist im dem Sinne real, dass er die Strukturen zerstört. Es ist der Zerfall. Nichts was Form hat kann bestehen. Nicht ist ewig, was der Zeit unterliegt. Ja auch diese menschliche Form ist nur wie eine Sandfigur am Strand - eine flüchtige Erscheinung.

Alles, was die Hände greifen können oder greifen wollen ist schon am Entschwinden. Ja selbst die Hände haben ihre Zeit. Erst sind da Hände, dann sind da Knochen und dann ist da Erde, Erde aus der Blumen wachsen werden.



Wer also bist du? Was ist wichtig? Was gibt es zu finden? Was gibt es zu verlieren?
All die sterblichen Wesen, sie sind so wie Kinder, sehen nur ihr kleines Spiel.
Aber wir sind nur Reisende. Wir sind so ignorant und so dumm.



Denken kann diese Dummheit nur bedingt beenden. Es geht um das SEIN.
Niemand kann SEIN denken, kann SEIN machen. Niemand kann etwas richtig oder falsch machen.
Man kann nicht falsch oder richtig sein, man kann nur SEIN.



SEIN ist nicht in der Zeit. Zeit erscheint im SEIN. Dieses SEIN hat etwas Erschreckendes, da es auch immer sein Gegenteil ist. Es ist Leben und Tod. Es ist ein Drache, der unbezwingbar ist.  Es ist irgendwie der Tod der Vorstellungen. Selbst wenn die Vorstellungen weiter ihre Vorstellung geben,
ist klar, dass diese Vorstellung ohne Subtanz ist, nicht wahr.



Also ist die Frage, was hat Substanz?



Nichts, was wir uns vorstellen können. Also das, was wir uns nicht vorstellen können. Es ist hinter allem. Vor allem - hinter uns. Hinter der Vorstellung von uns. Hinter unserer Vorstellung, hinter unserer großartigen schau-spielerischen Leistung - jemand zu sein.



Das kann eine recht anstrengende Rolle sein. Zumal wir uns ziemlich gut spielen. Zumal immer noch offen ist, wer  hier wen spielt! Wir spielen sogar ohne Publikum weiter. Wir reichen uns notfalls selbst als Publikum.



Vielleicht sollten wir lieber zum Tanztheater wechseln. Ist schon schwierig, diese endlosen Texte zu behalten - ach ja - ich sage immer das - und meine Meinung ist dies und das - muss ich spielen.

Ein verrückter Schauspieler weiß nicht mehr, wo seine Rolle endet. So sind wir.
Was bleibt wenn der Star des Abends sich abgeschminkt hat?  Was sagt der Spiegel?

Was hat Substanz?



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