Der Traum kann schmerzen. Er ist anders, als das, was ist, wenn
wir die Augen öffnen. Ebenso erfreut uns der Albtraum, wenn er
vorbei ist.
Aber ich rede Unsinn, denn wer kann anderes reden? Wir sind nur
wie Blinde, wenn wir denken.
Es gibt kein Wort, an das man sich halten kann. Worte verklingen.
Träume werden vergehen.
Wir glauben zu wissen. Aber, was können wir wissen? - Alles
das - macht uns nicht offener gegenüber dem Geheimnis. Es sind
nur Bilder, Ideen, Hoffnungen, Ängste.
Wo ist der Freie, unbesetzte Platz? Wo ist der Platz, der
frei ist von all diesen Vorstellungen?
Wo ist die meiste Angst?
Der Tod ist im dem Sinne real, dass er die Strukturen zerstört.
Es ist der Zerfall. Nichts was Form hat kann bestehen. Nicht ist
ewig, was der Zeit unterliegt. Ja auch diese menschliche Form ist nur
wie eine Sandfigur am Strand - eine flüchtige Erscheinung.
Alles, was die Hände greifen können oder greifen wollen ist
schon am Entschwinden. Ja selbst die Hände haben ihre Zeit. Erst
sind da Hände, dann sind da Knochen und dann ist da Erde, Erde aus
der Blumen wachsen werden.
Wer also bist du? Was ist wichtig? Was gibt es zu finden? Was gibt
es zu verlieren?
All die sterblichen Wesen, sie sind so wie Kinder, sehen nur ihr
kleines Spiel.
Aber wir sind nur Reisende. Wir sind so ignorant und so dumm.
Denken kann diese Dummheit nur bedingt beenden. Es geht um das
SEIN.
Niemand kann SEIN denken, kann SEIN machen. Niemand kann etwas
richtig oder falsch machen.
Man kann nicht falsch oder richtig sein, man kann nur SEIN.
SEIN ist nicht in der Zeit. Zeit erscheint im SEIN. Dieses SEIN
hat etwas Erschreckendes, da es auch immer sein Gegenteil ist. Es ist
Leben und Tod. Es ist ein Drache, der unbezwingbar ist. Es ist
irgendwie der Tod der Vorstellungen. Selbst wenn die Vorstellungen
weiter ihre Vorstellung geben,
ist klar, dass diese Vorstellung ohne Subtanz ist, nicht wahr.
Also ist die Frage, was hat Substanz?
Nichts, was wir uns vorstellen können. Also das, was wir uns
nicht vorstellen können. Es ist hinter allem. Vor allem - hinter
uns. Hinter der Vorstellung von uns. Hinter unserer Vorstellung,
hinter unserer großartigen schau-spielerischen Leistung - jemand zu
sein.
Das kann eine recht anstrengende Rolle sein. Zumal wir uns
ziemlich gut spielen. Zumal immer noch offen ist, wer hier wen
spielt! Wir spielen sogar ohne Publikum weiter. Wir reichen uns
notfalls selbst als Publikum.
Vielleicht sollten wir lieber zum Tanztheater wechseln. Ist schon
schwierig, diese endlosen Texte zu behalten - ach ja - ich sage immer
das - und meine Meinung ist dies und das - muss ich spielen.
Ein verrückter Schauspieler weiß nicht mehr, wo seine Rolle
endet. So sind wir.
Was bleibt wenn der Star des Abends sich abgeschminkt hat?
Was sagt der Spiegel?
Was hat Substanz?
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen