Montag, 4. Februar 2013

Es kam dieser Wind, dieser Hauch, geatmet aus Zeitlosigkeit

Es kam dieser Wind, dieser Hauch, geatmet aus Zeitlosigkeit,
der dich kurz umwehte, der dir alles nahm.

Alle Blätter sind gefallen, die Welt ist nackt.
Dein Zittern bleibt dir als Kleid,
deine Hände – sie bleiben leer.

Deine Augen wissen nicht, was sie suchen,
deine Fragen sind ohne Ziel;
deine Stimme singt ein wortloses Lied
hauchend in die Stille hinein;
eine Schwalbe schaukelt droben im Geflecht des Nichts
durch erträumtes Azur.

Dein Atem ist eine Welle, dein Leben rauscht wie das Meer.

Sag, wohin hat der Wind deinen Namen geweht?
Sag, warum sprichst du kein Wort?
Warum flattern deine Grenzen ausgefranst gegen das Nichts?

Du gibst mir nur ein Schweigen.
Ich fange es sanft auf.
Es ist leicht wie eine Blüte, Vorbotin einer
unbekannten Frucht.

Etwas Unsichtbares tanzt.
Ich glaube, es ist in mir.
Alle Blätter sind gefallen, die Welt ist nackt.
Ich hülle mich ein in mein Zittern.
Ich habe vergessen, wer ich bin.

Es kam dieser Wind aus Zeitlosigkeit, der mich kurz umwehte, der mir alles nahm.




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