Freitag, 12. Juli 2013

Leichen sind die, die den Ausweg nicht finden.

Im Fallen, im feuchten Niedersinken des Regens irgendwo, wie unter brennender, gnadenloser Sonne hier lauert etwas wenig Entdecktes, unsichtbar in den Momenten innerer Anspannung.

Ist es unsichtbar, unfühlbar, dann ist nur ein kleiner Raum für dich da, ein Raum, der dir immer nur neue Spiegel vorhält. Spiegel sind tot und kalt, Spiegel schmeicheln nicht. Doch sehen wir in ihnen, was wir erwarten. Das heißt, dass wir nicht die Wahrheit sehen, weil diese nie das sein kann, was wir erwarten könnten. Die Erwartung speist sich aus der Vergangenheit.
Drehe dich um – und du siehst eine Leiche!

Dieses Unsichtbare, was Freiheit ist, oder Gnade, oder Zauber, oder Unaussprechliches – kann nicht aus der Zeit geboren sein. Die Zeit baut die Welt der Leichen.

Eine Leiche, hat ein sehr reges Innenleben. Leichen sind sich nie selbst gut genug. Leichen suchen
alle Dinge an den Falschen orten, verloren im Labyrinth der Zeit. Leichen sind traurig. Leichen haben das Warten gelernt. Leichen füllen ihre Stunden mit Hoffnung aus. Leichen hoffen auf Leben. Leichen leiden. Leichen flüchten in Illusionen. Leichen glauben an ein Weltbild. Leichen wollen die Zeit anders machen. Selbst Leichen haben Angst vor dem Tod, da sie hoffen.

Leichen sind die, die den Ausweg nicht finden. Leichen können nicht leben, sie können das Leben nur simulieren. Ein so tun – als ob. Leichen wollen das Glück fangen. Sie warten auf die Erlösung.
Wie kann es für eine Leiche Erlösung geben?

Aber wenn da etwas lauert in den Momenten, was Freiheit ist, so müsste es doch eine Erlösung geben! Aha, da keimt doch Hoffnung auf! Aber – Hoffnung für wen? Leichen halten sich an der
Hoffnung fest, aber es gibt keine Hoffnung für sie. Sie sind Geister, Geister, die auf der Welt wandeln, verlorene Seelen, die auf ewig verdammt sind.

Die Freiheit ist permanent da, die Freiheit an sich – also nicht irgendeine Freiheit, sondern Freiheit als eine der Grundeigenschaften des Universums, etwas Unbedingtes, etwas also, was nicht von Dingen abhängig ist und sich der Kette von Ursache und Wirkung entzieht! (Karma)

Ein Leiche kommt aber an diese Freiheit nicht heran, denn darum ja, ist sie eine Leiche, denn diese Freiheit ist auch LEBEN.

Die Leiche selbst muss sterben, um zu leben. Das heißt, einen Tod zu sterben, der das Spuken der Geister beendet. Die Leiche als solche wird nicht vom Leben angetrieben, sondern von ihren Ängsten, Wünschen und Hoffnungen. Dieses aber, kommt aus der Zeit. Es kommt aus der Vergangenheit und zielt in die Zukunft. Kommt aus der einen Geisterwelt und bewegt sich in die andere. Vom Schatten in die Schatten, sozusagen.

Es heißt, manche konnten Tote zum Leben erwecken. Weil diejenigen selbst Freiheit und somit Leben waren. Denn nur Leben kann Leben geben. Tot kann nur den Tot geben.

Die letzte Hoffnung in der Zeit Leben zu finden, muss sterben! Die Zeit selbst lehrt die Vergänglichkeit, das Sterben. Nichts hat in der Zeit bestand. Geister sind Schemen, Dunst, Erinnerungen.

Was ist nicht in der Zeit? Wo ist die andere Dimension? Offenbar im rechten Winkel zu allen existierenden Richtungen! Daher recht unsichtbar für die Bewohner des Totenreiches.

Und doch scheinen manche der Geister etwas zu spüren, ein Licht nicht von ihrer Welt. Die definitiv letzte Hoffnung. Das Licht der letzten Hoffnung, ist das Licht der Wahrheit und es leuchtet bis in die Illusion der Geisterwelt hinein. Es ist ungebunden und Zeitlos. Es wird auch diese letzte Hoffnung vernichten.

Die Wahrheit ist wie ein Blitz und ein Feuer und sie wird hinfort reißen, was da im Wege steht. Die Flammen werden lodern, ihre Zungen werden sich heiß zum Himmel recken. Die nun da aber eintreten und festhalten an ihren Illusionen und sich davon (der Wahrheit) trennen,die werden schmerzen haben und schreien! Die Wahrheit ist wie ein Blitz, sie durchschlägt das morsche Holz und zündet die Wälder der Geister, denn diese Wälder sind nicht lebendig, sondern entspringen der Illusion. Es ist das Wesen der Wahrheit, alles zu vernichten, was nicht sie selbst ist!

Die aber die Wahrheit lieben, denen wird das Feuer zu Balsam. Diese sehen, dass das, was da brennt, nur Plunder ist. Staub geht zu Staub, Asche geht zu Asche.

Nun ist es aber nicht so, dass diese Wahrheit zu erreichen wäre, denn diese und ihr Funke ist überall, so dass man nicht nach ihr greifen muss. Nach ihr zu greifen ist unsinnig, so als wolle man seinen Körper suchen. Geister mögen etwas suchen, was sie für Wahrheit halten. Wahrheit kann man nur finden, aber nicht suchen. Wahrheit findet. Darum ist das Erkennen von Wahrheit die Beendigung der Illusion, dass sie abwesend sein könnte.

Diese Beendigung bedeutet, alle Anstrengung abfallen zu lassen, die eben diese Illusion aufrechterhält. Diese Anstrengung ist enorm, denn sie baut eine ganze Welt auf, eine Geisterwelt. Sie baut einen Toten auf, einen lebenden Toten . Dieser Tote bemüht sich eine Meinung zu haben, besser zu werden, mächtiger, Glück zu haben, nach allem zu greifen und es zu halten. Dazu muss er sich irgendwie abtrennen von allem, um es zu besitzen. So hat er plötzlich ein Ich, dass eine Meinung hat. Also eine Illusion hat eine Illusion. Am besten ist ein Ich, welches eine Meinung über sich selbst hat! Hier ist nichts real. Aber vorsichtig, diese Irrealität wir stark verteidigt von den Toten, denn diese bewohnen das Geisterreich.

Letztlich ist die Welt der Toten und die der Lebenden natürlich nicht getrennt. Ein Lebender kann aber durchaus die Welt der Toten betreten, ein Toter aber nicht die Welt der Lebenden, nämlich dann, wäre er kein Toter mehr.







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