Dienstag, 27. November 2012

Wahrheit

Es gibt ja potenziell nicht einen Unterschied zwischen jemanden, der etwas weiß, oder den, der glaubt, etwas nicht zu wissen. Der etwas weiß und weiß, dass er weiß, der könnte sich eventuell etwas bescheidener gebärden.

 Aber da ist auch keine Wahl, denn das Wissen zerbricht jegliches sich in den Vordergrund stellen, sondern leuchtet selbst im Vordergrund.

Wer sich mit Wissen schmückt, versucht Wissen in eine Kiste zu packen und sagt: Seht, was ich hier habe. So handeln Narren.

Das Wissen liebt Einfachheit. Kartoffeln zu schälen ist eine heilige Handlung.

 Große Reden schwingen und sie mit Erhabenen Worten schmücken wie Erleuchtung, Gott, Weisheit ist Kinderei.

Diese Worte sollte die Wahrheit selbst sprechen. Wenn die Wahrheit spricht, dann merkt man es, wenn das Herz offen ist. Wahrheit kommt nicht gehüllt in Prunk, aber sie sättigt mit einer
Speise, die süßer ist, als aller Honig der Welt.

Wahrheit stellt sich nicht ins Licht der Scheinwerfer, doch ist sie unüberhörbar für jene, die nach ihrem Manna dürsten. Sie zählt nichts in der Welt. Ein Hauch von ihr wiegt Königreiche auf.

Man schätze sie als das Höchste, aber man sollte nicht aufschauen zu ihr. Sie liebt die Seelen, denen sie in die Augen blicken kann.

So erfreut dem guten Lehrer der Schüler der ihn überragt. Der schlechte Lehrer
stellt sich über ihn. Der gute Lehrer beharrt auf seine Unwissenheit , der schlechte aber tut allwissend und belehrt mit Worten. Der gute Lehrer lehrt mit dem Herzen.

Der nur glaubt er spricht die Wahrheit, dessen Gefolge ist groß. Er tut so, als könne er geben.
Der Liebende, der die Wahrheit ist,  dessen Ruf hallt weit, doch wenige werden ihn vernehmen.

Er tut nicht so, als könne er etwas geben, denn ein jeglicher hat bereits, was er sich ersehnt.

So waren die Weisen der alten Zeit. Sie Zeigten mit dem Finger auf die Fragenden, wenn diese nach Weisheit fragten. Wissen macht keine unterscheide. Gedanken machen Unterschiede.



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