Sonntag, 19. Mai 2013

Das WIRKLICHE garantiert nichts

Der Blick verstellt. Wie soll man etwas sehen so? Der Blick verstellt durch Vorstellungen.
Wie kann der Blick unverstellt sein?
Dazu müsste man hinter das gehen, was davor gestellt ist. Warum geht die Aufmerksamkeit so selten dahinter?
Die Vorstellung ist ein Bild.
Doch nimmt man das Bild für wichtiger, als das, was dahinter ist.
Auf dem Bild steht REAL drauf. Man bestätigt allgemein: ja das ist wirklich.
Wenn es wirklich wäre, bedürfte es der Bestätigung?
Das WIRKLICHE kann nicht bestätigt werden. Davon gibt es kein Bild. Ein Bild suggeriert Garantien, eine Sicherheit.
Das WIRKLICHE garantiert nichts. Garantien gibt es nur in der Zeit. Garantien gibt es in der Vorstellung von Heute und Morgen.
Das WIRKLICHE ist ohne jede Sicherheit.
Darum müssen die Koffer zurückbleiben. Niemand kann etwas mitnehmen, darum ist man Arm in der WIRKLICHKEIT.
Hier ist kein Platz für Reue, Hoffnung, Glauben, eine Meinung, Wissen. Kein Platz für all die Gedanken, die wir so lieben.
Darum gewinnt, wer verliert: weiß, wer nichts weiß; ist, wer gestorben ist, lebendig.
Das ist das Mysterium der Mysterien. Kein Wort kann darin klingen, kein Satz gesprochen werden.
Es ist, was sich allem entzieht.
Es ist das Verborgende, das offen liegt. Es ist das Unsichtbare, das immer sichtbar ist.
Es ist das Rätzel, das nie gelöst wird. Es ist das Rätzel, das keines ist.
Wer die Augen schließt, der sieht es. Wer die Augen öffnet, hat es verloren.
Wer es sucht, findet es nicht. Wer es nicht sucht, hat es gefunden.
Halte es fest und es entkommt dir. Lass es los und es bleibt.

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