Mein Atem fängt die Luft ein, Luft,
die von Bäumen geboren wurde, von fernen Bäumen, Luft, die sanft
war, Luft, die ein Sturm war, Luft, die mich suchte und fand unter
Millionen – ein Kuss des Überlebens. Dieser Atemzug war das,
worauf ich schon immer gewartet hatte, das, wonach ich mich gesehnt
hatte seit Kindertagen, das, wofür ich alles gegeben hätte und
alles gab.
Die Bäume haben dafür Sonne
getrunken. Die Bäume sind dafür auf die Erde gekommen, ja, die Erde
ist aus Feuer und Gas geboren, für diesen einen Atemzug. Ja die
Sterne sind säuberlich von großen Engeln in den dunklen Samt der
Nacht gesetzt worden, für diesen kurzen Atemzug.
Tiere und Menschen sind gestorben, sind
mal stark, mal matt durch die Jahrtausende gekrochen,
für eine Minute Luft.
In einem Atemzug liegt ein ganzes
Universum. Hierin liegt eine Liebe, die alle Vorstellung übersteigt,
eine Hingabe von allem an alles, die alle Grenzen sprengt.
So wie das Feuer in der Mitte der
Sterne ist das Herz, so, wie der Flug der Vögel; so, wie die
Gewandtheit der Leoparden; so, wie das Winterkleid, das kalte Tuch
der Erde; so, wie der üppige lange Sommer, der die Gräser
verbrennt. So ist das Herz, wenn es befreit ist.
So verbindet jeder Atemzug uns mit
allem.
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