Sonntag, 12. Mai 2013

Wie real ist die Traumfigur?

Man kann sich getrost beruhigen, wenn man einen Ausweg sucht – und keiner ist zu finden – weißt du, woran das liegt? – es ist einfach keiner da! Warum sollte da auch einer sein? Wohin auch sollte ein Ausweg führen? Es gibt keinen Ausweg aus dem Weg, den wir gehen.

Die eigentliche Tragik ist die Suche nach dem Ausweg. – Ich weiß keinen Ausweg! - Geht auch nicht, ICH kann auch keinen Ausweg wissen. Ein Ich kann nie etwas wissen, da das Ich nur ein Gedanke ist. Ein Ich kann auch nirgendwo raus. Ebenso wenig kann man auf dem grünen Pferd, das man sich erträumt hat, auf einer wirklichen Straße reiten.

Daher bedeutet ein inneres Aufwachen, zu sehen, was der Traum ist.
Der Traum scheint real für die Traumfigur.

Wie real ist die Traumfigur?

Wer kann einen Ausweg finden aus dem Traum?

Es muss etwas geben, was nicht im Traum ist. Etwas, was mehr ist als nur eine Vorstellung.
Etwas, was unvorstellbar ist. Etwas, was alle Vorstellungen beinhalten kann, ohne von ihnen berührt zu werden.

Na wenigstens muss man dieses Etwas nicht suchen. Es ist das Nächste und Gewöhnlichste.
Es ist, was bleibt, wenn alles Überflüssige weg ist. Es ist aber auch immer hinter allem Überflüssigem.

 Es zu übersehen muss immense Anstrengung kosten. Es zu übersehen, setzt einen Zustand permanenten Wahnsinns voraus. Allein dieses nicht zu sehen, ist Leiden.
Es ist, wie Buddha schon sagte: Leiden ist das Festhalten an der Illusion. Folglich beendet die Wahrheit das Leiden schlagartig.

Wahrheit aber kann man nicht herstellen, ja, man kann sie nicht einmal suchen. Sie zu suchen, heißt, an der Illusion haften, man hätte sie nicht, oder sie wäre verschwunden.

Es gibt da die Geschichte eines Königs, der in den Kellern seines Palastes umherirrte und sich für einen Bettler hielt.



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