Montag, 1. Oktober 2012

Ausschnitt aus dem noch nicht veröffentlichten Roman: Die Chroniken

Ein Vorstadium
gewohnter Existenz vielleicht. Bewegung, nicht das Einrasten. Formen,
nicht die Statue; die Sehnsucht, nicht das Ziel. Aber gleichsam ist
alles das Gegenteil, ist alles fertig, vollendet, ohne, dass ein Weg
zur Vollendung stattgefunden hat. Er sieht mit einem zurückgenommenen
Sehen, als sähe das Sehen das Sehen selbst.

Lamia - ein plastischer Schatten, Gaukelwerk einer anderen Lamia, die
zu dieser Welt gehört, in der Rolf jetzt festsitzt.

Lamias Augen schweben wie zwei Raumschiffe. Hier ist die Matrix, hier
wird die Welt gestanzt. Das Bekannte - fern. Tiefer in der Welt, tiefer
im Hirn? Zwei Raumschiffe in besternter Nacht.

 Lamia - sie hat das Mensch-sein aufgegeben, ihre tausend Körper schmiegen sich durch
tausend Augenblicke.  Etwas Fremdes, Außerirdisches, hier .Lamia - mehr
Gedanke, denn Mensch, oder ganz Auge, oder auch zum Mund geworden, ein
Stückchen Rot, vielleicht flimmerndes Abendlicht, abgebrochen von
sterbender Sonne, schwirrt umher - ein Insekt, ein flatterndes
Vogelherz, ein Bild aus Ultraschall, eingefangen von der Seele
einer Fledermaus, zitternd in der Hand der Ewigkeit, wie ein kleines
bisschen Sterben, oder wie giftiger Blütenstaub in des Lebens
Vulva gehaucht.

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